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JAGUA

wenn er seine Blätter abwirft, doch der Baum ist sehr sensibel gegen  Temperaturen um die 0°C.

Er kann 8 bis 20 m groß werden und besitzt eine dicke, glatte Rinde. Er besitzt eine dichte Krone, deren Äste überwiegend horizontal wachsen und 10 bis 35 cm große Blätter tragen. In den meisten Regionen des Amazonas blüht der Baum von Mai bis September und gibt zwischen September und April Früchte. Diese brauchen ca. ein Jahr um reif zu werden. Jedoch gibt es auch Berichte, nach welchen es in Brasilien auch Bäume dieser Art geben soll, die das ganz Jahr über Früchte tragen soll. Es gibt eine Strauch-Sorte, die jenipaporana oder auch jenipapo-bravo genannt, die nicht mehr als 3 bis 4 Meter hoch wird, und am Rande der Ufer und Flüsse von Brasilien wächst. Doch während die Frucht der Genipa americana im reifen Zustand gegessen wird, ist die Frucht dieser Sorte ungenießbar.

 

Die Frucht ist eine große runde Beere, die der uns bekannten Feige ähnelt, nur wesentlich größer ist. Sie ist bräunlich bis leicht grünlich in der Farbe und hat einen Durchmesser von ca. 6 bis 7 cm sowie ein Gewicht von 200 bis 400g. Die Blüten des Baumes sind dabei 2 bis 4,5 cm lang und gelb-braun oder weiß-gelb gefärbt, während das Fruchtfleisch im Inneren der Frucht mehr als 300 Samen in sich trägt.

 

In der paraguayischen Volksmedizin wird der Pflanze desinfizierende, abführende, entschlackende und antirheumatische Wirkung nachgesagt, so wird die Frucht in El Salvador als Heilmittel gegen Gelbsucht gegessen. Oft wird sie auch eingenommen, um als sog. Diuretikum zu dienen, also als ein Arzneimittel, dass bewirken soll, dass Wasser über die Nieren aus dem Körper ausgespült wird. Das  Zerquetschen der grünen Früchte sowie das Abkochen der Rinde wird gegen Rachenentzündungen und venerische Wunden eingesetzt. Insofern die Rinde des Baumes angeschnitten wird, fließt daraus eine weißlich, süßliches Gummi, welches verdünnt zur Augenwaschung dient und u. a. Hornhauttrübungen lindern soll. Der Saft, welcher aus der ausgedrückten Blättern des Baumes gewonnen wird, wird in Mittelamerika bekanntlich als Mittel gegen Fieber eingesetzt.

 

In Puerto Rico hingegen wird die reife Frucht geschnitten und mit etwas Wasser und Zucker zu einem Limonaden-ähnlichen Getränk zusammengemischt, während in Ländern wie Brasilien daraus Konserven, Sirupe, Wein oder auch starke Liköre hergestellt werden. Oft wird das Fruchtfleisch auch als Ersatz für Pektin hinzugefügt, um den Geschmack von Niedrig-Pektin-Fruchtsäften zu unterstützen.

Die Muster, welche mit dem schwarz-bläulichen Gel der unreifen Frucht aufgetragen werden, repräsentieren im südamerikanischen Raum oftmals Stammes eigene Zeichen oder Symbole, welche auf die Stammeszugehörigkeit oder den Rang hinweisen. Doch auch zur Dekoration, zu Festen und Zeremonien werden viele unterschiedliche  Bemalungen aufgetragen.

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Genauso wie Henna färbt Jagua die oberste tote Hautschicht und die blau-schwarze Färbung des Jagua Gels bleibt für ca. 2 Wochen auf der Haut. Im Gegensatz zu Henna färbt Jagua jedoch sofort und macht das Korrigieren von Fehler umso schwerer. Nach dem Auftragen soll die Paste antrocknen und für ein paar Stunden auf der Haut bleiben. Anschließend wird das angetrocknete Gel abgewaschen und es bleibt vorerst eine sehr leichte grau-bläuliche Färbung zurück, die innerhalb von 24 Std. schwarz-bläulich nachdunkelt. Auch hier ist die Intensität der Färbung davon abhängig wo das Jagua platziert wurde bzw. wie dick die Haut an dieser Stelle ist.

Obwohl Jagua natürlichen Ursprungs ist, kann es, da es aus einer Frucht gewonnen wird, zu allergischen Reaktionen führen. Das ist jedoch überwiegend nur der Fall, wenn eine Person eine Fruchtallergie (wie z. B. Erdbeeren, anderen Beeren, Kiwi o. Ä.) besitzt oder auf tropische Fruchtenzyme allergisch ist.

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Gerade weil Jagua momentan sehr im Trend liegt, sollte man darauf achten, dass einem nicht vorgegaukelt wird, dass man mit Jagua bemalt wird, obwohl es sich um schwarzes „Henna“ handelt. Da schwarzes Henna und Jagua von der Konsistenz her manchmal schwer zu unterscheiden sind, sollte man besonderes ein Auge auf die Färbung werfen, welche beim zweiten eher bläulich/leicht transparent erscheint.

 

Da Jagua überwiegend schon fertig angemischt verkauft wird, ist es manchmal schwer den Inhalt zu prüfen, doch ähnlich wie beim Henna sollte jeder Hersteller fähig und bemüht sein, seine Zutaten freizugeben. Meistens sind die Zutaten in einem Jagua Gel:

    

  • Genipa americana (Jagua)

  • Xanthangummi (Verdickungsmittel)

  • Kaliumsorbat (Konservierungsmittel)

  • Zitronensäure (Konservierungsmittel)

  •  Manchmal Lavendelöl (optional; für den Duft)

DIE NATÜRLICHE ALTERNATIVE ZUR

SCHWARZEN KÖRPERBEMALUNG

Jagua ist ein Gel, welches aus der unreifen Frucht des Jenipapo-Baums (Genipa americana) gewonnen und u. a. bei den mittel- und südamerikanischen Ureinwohnern seit Jahrhunderten als Körperbemalung verwendet wird. Die Pflanze wird überwiegend angebaut, da aus den entstehenden Früchten Getränke, Gelee, Sorbets, Zutaten für Eis und die bekannten Jagua-Bemalungen entstehen.

 

Die Pflanze bzw. der Baum ist eine Pflanzenart der Familie der Rötegewächse und ist in nassen oder feuchten Regionen wie vor allem in den Tropen des Süd- und Mittelamerikanischen Raumes sowie auf den karibischen Inseln beheimatet. Genipa americana bevorzugt einen leicht sauren Boden mit einem jährlichen Niederschlag von 1200 bis 4000mm und einer mittleren Jahrestemperatur zwischen 18 und 28°C. Dabei kann er Trockenperioden bis zu 6 Monate aushalten,

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Bild 1: Die reife Frucht des "Genipa Americana" und sein blauer Saft/ blaues Gel

Bild 1: Hinchliff. Cody: "Genipa americana". Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0. URL: https://www.flickr.com/photos/72134381@N00/3211730972. Abgerufen: 29.06.2017

Literaturquellen: 

- Jaguahenna.com: Jagua Tattoo - Ursprung, Anwendung und Betrieb. URL: https://www.jaguahenna.com/de/jagua-tattoo-ursprung-anwendung-und-betrieb. Abgerufen am: 29.06.2017

- Zoom50.wordpress.com: Genipap /Genip/Genipa americana. URL: https://zoom50.wordpress.com/2012/03/16/genipapo-genipgenipa-americana/. Abgerufen am: 29.06.2017

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