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Wie alt die Tradition der Bemalung mit Henna schon ist, weiß man bis heute noch nicht, doch die Kenntnis und die Verwendung der Pflanze reicht bis in das altägyptische Zeitalter zurück. Sowohl die Ägypter als auch die Griechen gewannen aus den Blüten des Hennastrauches einen wohlriechenden Duft. Außerdem ist bekannt, dass die färbende Paste schon von den Ägyptern dazu verwendet wurde einbalsamierten Mumien zu verzieren. Bis in die heutige Zeit hält sich stark die Tradition Henna zur Körperbemalung für Feste oder wichtige Veranstaltungen, wie z. B. Hochzeiten, zur Schwangerschaft, religiösen Ritualen o. Ä., auf die Haut aufzutragen. Dies mag wahrscheinlich daran liegen, dass Henna z. B. in den arabisch/islamisch geprägten Ländern vor dem sog. „Bösen Blick“ schützen soll, die einem vor allem zur Geburt, Beschneidung, zur Hochzeit und zum Tod begegnen. 

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Bild 1: eine klassische Hennabemalung

HENNA

EINE JAHRTAUSENDE ALTE TRADITION

In südasiatischen Ländern wie z. B. Indien und Pakistan ist es hingegen üblich den Namen des Bräutigams in die Hennabemalung der Braut einzuarbeiten –  je dunkler diese Bemalung ist, desto mehr spricht dies dafür, dass ihr Mann sie liebt und die Ehe umso besser laufen wird.

Mit wechselnder Region und Kultur ändern sich auch gleichzeitig sehr stark die Musterung der Bemalung. So werden in Regionen wie Marokko z.B. eher geometrische Muster gezeichnet, während es im Orient und dem Südasiatischen Raum üblich ist naturbelassene/florale Muster wie Blätter, Blüten, Ranken etc. zu zeichnen.  Auch die Namensgebung für die Bezeichnung Henna ist hier ganz unterschiedlich. Im arabischen Raum ist es unter dem Namen „al-hinna“ und zum Beispiel im türkischen Raum als „kına“ bekannt, während es im südasiatischen Raum wie Indien oder Pakistan unter der Bezeichnung „Mehndi“ oder in Malaysia als „Inai“ bekannt ist.

 

Grundsätzlich erinnern die Muster der Hennamalerei oft an die schottische Paisley-Musterung – und das aus gutem Grund! Denn dieses Muster entstammt ursprünglich dem orientalischen Raum, genau genommen aus dem Iran, dem alten Persien (dort ist es als Boteh-Muster (pers. بته و فرش) bekannt). Anschließend gelang die Musterung über das Sassaniden Reich und die Mogulen nach Indien, und von dort aus auch nach Großbritannien und Schottland.

 

Seit den 1990er Jahren, nachdem Stars wie z. B. Madonna, Gwen Stefani und viele weitere Künstler Henna als Körperschmuck in Mode gebracht haben, stieg die Nachfrage nach dieser auch im "Westen" an. Doch Henna ist nicht nur dafür bekannt als Körper-/Haar-/ oder Textilfärbemittel zu dienen, sondern kommt auch in medizinischer Hinsicht oft zum Einsatz.

 

Vor allem in der ayurvedischen Medizin wird Henna als Heilmittel gegen diverse Erkrankungen und zur Schmerzlinderung eingesetzt. Gerade in wärmeren Regionen wird es nicht nur wegen seiner kühlenden Eigenschaft verwendet, sondern auch weil es ein gutes Mittel ist um sich vor einem Sonnenbrand zu schützen. Henna wird unter anderem gegen Infektionen eingesetzt, denn in vielen Labornachweisen ließ sich eine antiseptische und antimikrobielle Wirkung feststellen. Auch Extrakte der Hennablätter, insbesondere der getrockneten Blätter, stelltem sich in Laborversuchen wirksam gegen die Bakterien Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa sowie gegen die Parasiten Trypanosomen dar. Die Blätter des Strauches enthalten unter anderem die Verbindungen Apigenin, Luteolin, Apigetrin, p-Cumarinsäure, 2-Methoxy-3-methyl-1,4-naphthochinon und Apiin, die jede für sich eine dem Vitamin-C ähnliche antioxidative Wirkung haben. Die Pflanze soll unter anderem verwendet worden sein, um Atemwegserkrankungen, übermäßiges Schwitzen, Haarausfall, Flechte, Windpocken, Schuppen und vieles Weiteres zu behandeln. Durch die beruhigende Eigenschaft des Hennas wird es unter anderem auch gegen Schlafstörungen und Nervosität eingesetzt.

- [1] Nawalescape  Photography (18.10.2016). URL: https://pixabay.com/de/mehndi-designs-henna-braut-design-1745052/. Abgerufen am: 13.12.2017. Dieses Bilder unterliegt dem Creativ Common-Use (CC0).

Literaturquellen: 

- Silk & Stone (2017): About Henna. URL: http://silknstone.com/About-Henna.html. Abgerufen am: 20.07.2017

- Dr. med. Nonnenmacher, Facharzt für Innere Medizin (31.12.2016): Henna. URL: http://gesundpedia.de/Henna. Abgerufen am: 21.07.2017

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